Programm


Programm (vorläufig)

Freitag, 03.03.2017


Schulvorführung:
Vorführung I:
10:00-12:00 Uhr für angemeldete Klassen (Gym, OS)
Vorführung II: 12:30-14:30 Uhr für angemeldete Klassen (Gym, OS)
Vorführung III: 16-19 Uhr für Gymnasien

Abendvorführung (offen für alle): 20:00 Uhr

Der Imker (Doku, 105 min, dt.)

Mit Filmgespräch in Anwesenheit des Regiseurs und Ibrahim Gezer

Der Film erzählt das berührende Schicksal des Bienenzüchters Ibrahim Gezer: Die Wirren des türkisch-kurdischen Krieges haben ihm alles genommen, seine Frau und Kinder, seine Heimat und mit seinen über fünfhundert Bienenvölkern auch die Lebensgrundlage. Geblieben ist ihm nur seine Liebe zu den Bienen und das unerschütterliche Vertrauen in den einzelnen Menschen, egal welcher Herkunft.


Vorführung: 23:00 Uhr

Toz Bezi / Staublappen (Spielfilm, 98min, türkisch m. dt. Ut.)

Nesrin (Asiye Dinçsoy) und Hutan (Nazan Kesal) sind zwei Frauen, die beide als Putzfrauen in Istanbul arbeiten. Jeden Tag treffen sie sich im Bus, so dass sich zwischen ihnen eine Freundschaft gebildet hat. Jeder von ihnen hat mit anderen Problemen zu kämpfen, so träumt Hatun davon, sich ein Haus in dem Viertel zu kaufen, in dem sie arbeitet, wohingegen Nesrin einfach nur versucht genug Geld zum Überleben für sich und ihren Sohn zu verdienen und zu verstehen, weshalb ihr Ehemann sie einst verlassen hat.


Samstag, 04.03.2017


Kinderprogramm: 11:00 Uhr

Kurzfilme (a.A.)

Die Sprache der Berge / Zimane Ciye (17 min kurdisch m. dt. Ut.)

Xemgin ist sechs Jahre alt. Außerhalb der Schule nennt man ihn Pizot (Fackel). In der Schule ist er ein ruhiger Junge, nur außerhalb der Schule wird er seinem Spitznamen Pizot gerecht. Da er kein Türkisch kann, geschehen in der Schule tragikomische Dinge mit ihm.

Im Himmel / Li Ezmani (7 min kurdisch m. e. Ut.)

Robin, ein kleiner kurdischer Junge, ist auf der Suche nach seinem Vater. Dieser starb auf ungeklärte Weise als Robin noch im Bauch seiner Mutter war und doch erinnert ihn vieles an ihn. Wo soll er mit der Suche beginnen?

Die Eiscreme / Berfeşir (15 min kurdisch m. e. Ut.)

In einem ostanatolischen Bergdorf tauschen Kinder Waren gegen Eis bei einem Eisverkäufer. Als Rojhats Mutter sich weigert, ihm Tauschgegenstände zu geben, muss der Elfjärige auf kreative Mittel zurückgreifen.

Ziazan (15 min armenisch m. e. Ut.)

Die kleine Ziazan macht sich bereit für ein großes Abenteuer. Um sich und ihren Freunden Schokolade zu organisieren, muss sie irgendwie über die Grenze gelangen, denn die geliebte Süßigkeit gibt es nicht in ihrer Heimat Armenien, sondern nur in der Türkei.


Jugendprogramm: 13:00 Uhr

Bekas (a.A.) (Spielfilm, 90 min.)

Kurdistan, Irak 1990: Die Brüder Zana (7) und Dana (10) leben als Waisenkinder auf den Straßen des von Saddam Hussein regierten Landes. Als eines Tages Superman im örtlichen Kino gezeigt wird, klettern die beiden auf ein Dach, um einen Blick auf den größten Helden aller Zeiten zu erhaschen. Von da an wird Amerika zur Stadt ihrer Träume: einem magischen Ort, an dem sie unbedingt leben wollen. Doch um eine solche Reise zu wagen, braucht man Pässe und viel Geld. Die Situation scheint aussichtslos. Schließlich machen sich Dana und Zana auf dem Rücken eines Esels namens Michael Jackson mit einer Landkarte, einem wertlosen Medaillon, Brot und Wasser auf den Weg. Die staubige, triste Straße zur Grenze birgt jedoch Hindernisse und Gefahren, die die Beziehung der Brüder auf eine harte Probe stellt. Werden die beiden einen Weg über die strengbewachte Landesgrenze finden und ihren Traum verwirklichen können?


Vorführung: 16:00

Brev Til Kongen / Brief an den König (a.A.) (Spielfilm 75min. kurdisch, norwegisch m. dt. Ut.)

„Willkommen in Oslo!“ Bei strahlendem Sonnenschein aus dem Bus gestiegen, müssen sie zuerst eine offizielle Begrüßung über sich ergehen lassen. Die Flüchtlinge, die ansonsten in einer Unterkunft im verschneiten Niemandsland ausharren, sollen den Ausflug in die Landeshauptstadt als Abwechslung erleben. Sie sollen den Alltag in Wartestellung für eine kurze Zeit vergessen und neuen Mut für den Neuanfang schöpfen. Doch zwischen Vergangenheit und Zukunft muss sich jeder der Reiseteilnehmer auf ganz eigene Weise zurechtfinden: Beritan hat acht Stunden, um den Tod ihres Mannes zu rächen. Akhbar muss dringend das Geld für seinen neuen Pass auftreiben. Zirek möchte endlich ein Mädchen kennen lernen und ein normaler Teenager sein. Und der 82-jährige Mirza ergreift eine letzte Chance, damit seine Kinder endlich ihre letzte Ruhe finden: Er schreibt einen Brief an den König von Norwegen.


Vorführung: 18:30 Uhr

Sara-Jiyana Min Her Şer Bû / Mein ganzes Leben war ein Kampf
(Doku, 95 min kurdisch, türkisch m. dt. Ut.)

mit Filmgespräch in Anwesenheit des Regiseurs

Dokumentarfilm über das Leben von Sakine Cansiz (SARA), Gründungsmitglied der PKK, die mit zwei weiteren Frauen 2013 in Paris ermordet worden ist. Sie ist eine der wichtigsten Symbol- und Identifikationsfiguren für die kurdische Bewegung, insbesondere für kurdische Frauen. Der Film erzählt ihre Geschichte in chronologischer Abfolge: Kindheit, Jugend, Gründung der PKK 1978, 10 Jahre Gefängnisaufenthalt bis hin zu dem Tag, an dem sie und zwei ihrer Genossinnen, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, am 9.Januar 2013 in Paris 2013 ermordet worden sind.


Vorführung: 21:00 Uhr

No One Knows about Persian Cats (a.A.) (Spielfilm 106 min. persich mit dt. Ut.)

Publikumsgespräch mit iranischen Aktivist*innen

Eine Geschichte, die wir aus vielen Kinofilmen kennen: Junge Leute gründen eine Musikgruppe. In „No One Knows About Persian Cats“ ist dieser Traum jedoch ungleich unwahrscheinlicher – vor allem, wenn die Musiker auch davon träumen, nach Europa zu fliehen, um dort frei Musik zu machen. Denn Rockmusik und der dazugehörige Geist ist im Iran verboten. Musik und Texte unterliegen einem komplizierten Zensursystem und so gibt es zwar jede Menge Musik in Iran, aber die Szene operiert im Untergrund. Der preisgekrönte kurdisch-iranische Regisseur Bahman Ghobadi lässt seine Geschichte vor diesem Hintergrund spielen und inszeniert einen Musikfilm, der das Moloch Teheran von einer ganz anderen Seite zeigt. Auf dem Festival in Cannes, wo der Film in der Sektion „Un Certain Regard“ lief, gewann er den Spezialpreis der Jury. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit der jüngst freigelassenen US-Journalistin Roxana Saberi.


Vorführung: 23:00

REŞEBA – THE DARK WIND (a.A.) (Spielfilm 89 min. m. e. Ut.)

REŞEBA – THE DARK WIND ist der erste Spielfilm, der den Genozid an den Eziden durch den sogenannten Islamischen Staat in der kurdischen Shingal-Region thematisiert:Das junge ezidische Liebespaar – Reko und Pero – wird getrennt, als der sogenannte Islamische Staat ihr Dorf in der Shingal-Region angreift. Die Terroristen morden sich durch die Dorfgemeinschaft und verkaufen die schöne Pero sowie weitere junge Mädchen auf dem Sklavenmarkt. Doch Reko begibt sich auf die Suche nach seiner Verlobten und spürt sie schließlich in Syrien auf. Die beiden finden Schutz in einem Flüchtlingslager, in dem auch Peros und Rekos Familien untergebracht sind. Doch Peros Trauma sitzt tief und die traditionelle ezidische Gemeinschaft hat Schwierigkeiten das Schicksal der jungen Frau zu akzeptieren. Die Zukunft der jungen Liebe bleibt ungewiss.


Sonntag, 05.03.2017


Kinderprogramm: 13:00 Uhr

siehe Samstag


Vorführung: 16:00 Uhr

Press (a.A.) (Spielfilm 100 min kurdisch, türkisch m. dt. Ut.)

Anfang der 90er Jahre in Diyarbakir: Der 18jährige Nazim arbeitet als Hilfskraft in der Redaktion der kurdischen Zeitung „Özgür Gündem“. Er putzt, öffnet morgens das Büro, bereitet das Essen vor und hilft den Journalisten bei technischen Problemen. Die kleine Gruppe versucht, die Weltöffentlichkeit auf die nicht enden wollenden Menschenrechtsverletzungen im kurdischen Teil der Türkei aufmerksam zu machen. Dabei geraten sie selbst ins Visier der Repression und müssen sich mit Pressezensur, Bedrohungen und Verhaftungen auseinandersetzen. Als ihr Kollege Hafiz bei der Recherche zum Verschwinden von fünf Dorfbewohnern auf die Spuren einer paramilitärischen Organisation stößt, entwickelt sich die journalistische Arbeit zu einer Entscheidung zwischen Leben und Tod.


Vorführung: 18:30 Uhr

Klama Dayika Min / Song of My Mother (a.A.) (Spielfilm 103 min kurdisch, türkisch m. e. Ut.)

Der junge Lehrer Ali lebt mit seiner alternden Mutter Nigar im Istanbuler Tarlabaşı-Bezirk, seit den 1990ern Heimat vieler kurdischer Flüchtlinge. Als sie von der anhaltenden Gentrifizierung der alten Stadt gezwungen werden erneut weiter zu ziehen, landen sie in den seelenlosen Betonwüsten der Vorstädte. Nigar ist überzeugt, dass ihre ehemaligen Nachbarn alle zurück in ihre kurdischen Dörfer gegangen sind. Jeden Morgen packt sie ihre Sachen und macht sie sich auf dem Weg in ihr altes Dorf. Sie durchstreift die Stadt auf der Suche nach dem Dorf, und auf der Suche nach dem einen Lied, dass stetig in ihren Träumen wiederkehrt. Alles was Ali tun kann ist sie umsorgen: er kauft ihr Geschenke und Süßigkeiten, nimmt sie mit auf Spazierfahrten mit seinem Motorrad, und versucht seiner Mutter auf der Suche nach ihrem Lied zu helfen. Gleichzeitig entdeckt Ali die Schwangerschaft seiner Freundin, und dass er nicht bereit ist, Vater zu werden. Zerrissen zwischen den beiden Frauen seines Lebens muss er seinen eigenen Weg finden.


Vorführung: 21:00 Uhr

Bakur / Norden (Doku 92 min kurdisch, türkisch m. dt. Ut.)

Publikumsgespräch

In „Bakur“ bieten die Regisseure Çayan Demirel und Ertugrul Mavioglu intime Einblicke in die Organisation. Dabei richtet sich der Fokus der Dokumentation auf den Südosten der Türkei, der dem Norden Kurdistans entsprechen würde. “Bakur“ bedeutet nämlich das kurdische Wort für “Norden“. Verschiedene Gruppen der Partei werden von der Kamera begleitet und geben Einblicke in die unterschiedlichen Lagern der PKK. Dabei reflektiert die Dokumentation große Themen wie die Frage nach Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung und zeigt die Motive der Menschen, die für diese Ideale kämpfen. Çayan Demirel und Ertugrul Mavioglu sorgten mit ihrer politischen Doku für allerhand Kontroversen. So wurde die Erstvorführung auf dem “Istanbul Film Festival“ vom türkischen Kulturministerium verhindert, was mehrere Verantwortliche dazu bewog, weitere Vorführungen zu verbieten.